Fauteuil Nr. 6093

Das Fauteuil Nr. 6093 ist wie der legendäre Nr. 9 erstmals 1904 im Katalog verzeichnet. Wären nicht die vielen bugholz-untypischen Verbindungen der Füll- und Stützbauteile, könnte man ihm eine ähnlich bedeutende Stellung in der Designkritik zubilligen, wie dem Nr. 9, denn hier sind nicht nur Arm- und Rückenlehne, sondern dazu noch die Vorderbeine in einem Bauteil zusammen gezogen.

Den Status des richtungweisenden Entwurfs kommt einem anderen Modell zu, das in der Rubrik „Moderne Fauteuils“ gezeigt wird. Es hat noch den Hinterbeinbogen aus einem Stück, wie Nr. 9, und verzichtet auf Füllelemente in Seiten und Rücken. Leider ist dieses Schreibfauteuil so selten, dass ich es nur ein einziges Mal hatte.

Sieht man Nr. 93 daneben, geniert man sich für die vielen Steckverbindungen und Kleinteile, die die große Linie verwässern, ohne mehr als ein reines „Anderssein“ hinzu zu geben. Nur die Aufsattelung im Rücken verspricht etwas mehr Anlehnfläche für bequemeres Sitzen.

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